Veranstaltungsbericht
Ungarn als Wirtschaftsstandort - Wo stehen Ungarn und Deutschland als traditionell bedeutende Wirtschaftspartner?
„Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Deutschlands und Ungarns in der Verteidigungsindustrie, der Automobilbranche, bei Dienstleitrungen und bei Forschung und Entwicklung sind trotz der Herausforderungen der aktuellen wirtschaftlichen Krise positive Faktoren der wirtschaftlichen Verflechtung“, so Tino Barth, Vorsitzender des Internationalen Wirtschaftsrats (IWR), und Maren Schoening, Geschäftsführende Gesellschafterin DialogUngarn Nonprofit Kft. und zu Beginn einer Diskussionsrunde im Rahmen der IWR-Reihe „Internationaler Lunch“ zum Wirtschaftsstandort Ungarn im Internationalen Club des Auswärtigen Amts in Berlin.
Zu der Veranstaltung hatten der Internationale Wirtschaftsrat und DialogUngarn mit Dr. Peter Györkös, Botschafter von Ungarn in Deutschland, dem Bundestagsabgeordneten Manfred Grund, Dr. Lajos Barcsa, Bürgermeister der Stadt Debrecen für Wirtschaft, Bildung und Sport, sowie Daniel Kempchen, Deputy CEO von Signal Iduna Hungary, ausgewiesene Fachleute zu Gast, die die wirtschaftliche Zusammenarbeit aus deutscher und ungarischer Sicht bewerteten.
Manfred Grund, Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU-Fraktion aus Thüringen, schlug einen Bogen von den Reisen von DDR-Bürgern nach Ungarn zur Zeit des Kommunismus, der Grenzöffnung durch Ungarn, dem Paneuropäischen Picknick bis zur friedlichen Revolution in Ostdeutschland. Er betonte, dass zwischen Deutschen und Ungarn eine Grundsympathie bestünde, man einander zuhören und man unterschiedliche Positionen freundschaftlich diskutieren müsse. Botschafter Györkös stellte die Grundprinzipien der Wirtschaftspolitik der ungarischen Regierung dar und betonte die Wichtigkeit von Wettbewerbsfähigkeit, bezahlbarer Energie und innerer Sicherheit. Gerade die Kooperationen im Bereich der Verteidigungsindustrie seien eine starke Säule der Positivagenda zwischen beiden Ländern, so der Botschafter. Der Vize-Bürgermeister von Debrecen, Dr. Lajos Barcsa, erläuterte die Ansiedlungen von BMW und einer chinesischen Batteriefabrik in Debrecen und betonte, dass die Stadt die verschiedenen Ansiedlungen mit dem Stadtentwicklungskonzept Debrecen 2030 nutzen würde, um die Fortschritte auch für die Bewohner der Stadt verfügbar zu machen. Daniel Kempchen stellte dar, dass der ungarische Versicherungsmarkt aufgrund der allgemein niedrigen Versicherungsdurchdringung Wachstumspotenziale bietet. Er betonte aber, dass derzeit die „Sondersteuer“ die Branche sehr belastet. Er appelliert daher an die geplante Ausführung der Steuer Ende 2024. Als Deutscher würde er seit Jahren gern in Budapest leben, so Kempchen.
„Die Diskussionsrunde mit vielen Fragen an die Referenten hat erneut deutlich gemacht, dass wir diese Art des Austauschs noch viel häufiger führen müssen. DialogUngarn wird daher im neuen Jahr mit einer Vielzahl neuer Veranstaltungen und Diskussionsformaten den wirtschaftlichen Dialog zwischen beiden Ländern weiter stärken, so Maren Schoening.