Bericht: Corona fordert alle - Herausforderungen am Beispiel einer Chefin eines Unternehmens des Einzelhandel

Wirtschaftsfrauen im Dialog / 22.03.2021

Zur Auftaktveranstaltung „Wirtschaftsfrauen im Dialog“ begrüßten Dr. Marie-Theres Thiell, Dr. Arne Gobert und Maren Schoening am 22.04.2021 im Namen von DialogUngarn mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (!) aus Deutschland und Ungarn zur Diskussion über das Thema „Corona fordert alle - Herausforderungen am Beispiel einer Chefin eines Unternehmens des Einzelhandels“.


Gast: Silke Janz, Mitglied der Geschäftsführung/CFO Penny-Market Kft.

Thiell und Schoening stellten zu Beginn ihre Motivation zur Gründung des Frauennetzwerks vor und betonten, dass die Plattform zum persönlichen Austausch zu Zukunftsthemen und zur Vernetzung von Frauen im Business beitragen soll. Ziel ist es, zukünftig länder- und hierarchieübergreifend Veranstaltungen digital und nach Ende der Pandemie auch persönliche Treffen und Tagungen durchzuführen.

Zu Beginn des digitalen Veranstaltung stellte die ungarische Familienministerin Katalin Novák in einem persönlichen Grußwort auf Deutsch die Wichtigkeit der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen und der Stärkung der persönlichen Verbindungen gerade auch von Businessfrauen aus beiden Ländern heraus. Sie skizzierte die Grundposition ihrer Arbeit zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Erhöhung der Arbeitsmarktchancen für gut ausgebildete Frauen, die nicht mehr vor die Notwenigkeit der Entscheidung zwischen Beruf und Kinder gestellt werden. „Die Beschäftigungsquote von Frauen ist so hoch, wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr und liege damit weit über dem EU-Durchschnitt. Besonders sei dabei auch, dass die Arbeitslosenquote die viertniedrigste der EU ist und 41 % der Führungspositionen von Frauen besetzt werden“, so Novák in ihrer Begrüßung.


Novák begrüßte die Gründung des Netzwerks ausdrücklich und regte den Ausbau von DialogUngarn als Dachorganisation unter dem Motto „von der Wirtschaft für die Wirtschaft“ an.


Im Gespräch skizzierte Silke Janz die Lage im Einzelhandel seit dem 1. Lockdown. Eine große Herausforderung war die Sicherung der Lieferketten und der Warenversorgung sowie der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs. Die Schließung der Grenzen im Frühjahr 2020 hat schnelles und flexibles Handeln von Einkauf, Vertrieb und Logistik erfordert - Penny Out-of-Stock Situation in den Märkten vermeiden.


   

   

 

Ein Krisenteam – bestehend aus relevanten lokalen Managern – hat die Situation ständig beobachtet und bewertet, Maßnahmen vorgeschlagen und organisiert, den Informationsfluss innerhalb des Unternehmens, sowie mit Behörden und Gremien aufrechterhalten. Der internationale Austausch mit dem Konzern, aber auch mit den internationalen Einheiten von Penny war hier sehr wichtig und hilfreich.


Den Mitarbeitern in den Märkten, der Logistik und dem HQ konnten so schnell ein möglichst sicheres Arbeitsumfeld gewährt werden. Penny war z.B. eines der ersten Unternehmen, welches Plexiglasscheiben an der Kasse installiert hat und die Schichten in der Logistik vollständig getrennt hat. Die Mitarbeiter des HQ konnten innerhalb von einer Woche vom Home-Office aus arbeiten.


Die Anzahl der bisher mit COVID infizierten Mitarbeiter bei Penny konnte so auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden.

Silke Janz hob hervor, wie groß die Solidarität der Mitarbeiter untereinander war – so wurden z.B. Kinderbetreuung innerhalb des Mitarbeiterkreises organisiert und Vertriebsmitarbeiter waren bereit, als Springer in anderen Filialen zu arbeiten.



„Das Team ist enger zusammengerückt und hat gezeigt, wie großartig die Zusammenarbeit funktioniert. Das wird als positiver Aspekt bleiben.“ ist sich Silke Janz sicher. Das Remote Office hat so gut funktioniert, dass wir den Mitarbeiter auch in der Zeit nach der Pandemie diese Möglichkeit anbieten werden.

Das Konsumentenverhalten hat sich geändert – es wir weniger häufig und dafür mehr eingekauft. Das ungarische Sortiment wurde bei Penny noch weiter ausgebaut. 2/3 des Sortiments kommen derzeit auf Ungarn – im Bereich Fleisch sogar 90% und im Sommer auch 80% des Obstes und Gemüses.

   

 

 

 


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