Wirtschaftsgespäch mit dr. György Matolcsy
7. November 2024
Dr. György Matolcsy zu Gast beim Deutschen Wirtschaftsclub Ungarn und DialogUngarn
In der Eröffnungsrede des Abends vor einem vollen Haus ging Dr. György Matolcsy, Präsident der Ungarischen Nationalbank, auf die vielen Verbindungen in der Geschichte sowie in der Wirtschaft zwischen Deutschland und Ungarn ein.
Er betonte, dass sich Europa im derzeitigen sehr schwierigen Wirtschaftsklima auf seine Stärken konzentrieren müsse, um gegenüber den USA und China wettbewerbsfähig zu sein.
Dr. Arne Gobert, Präsident des Deutschen Wirtschaftsclub Ungarn und Geschäftsführender Gesellschafter von DialogUngarn, zeichnet Herrn Dr. Matolcsy für seine Unterstützung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Deutsch-Ungarischen Freundschafts-Sonderpreis aus.
In seiner Laudation stellte Dr. Arne Gobert wichtige Rolle des Geehrten bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ungarns heraus - nicht nur als Präsident der Zentralbank, sondern auch als Wirtschaftsminister.
Die anschliessende Podiumsdiskussion hatte
„Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen und deutschen Wirtschaftsmodelle im Lichte aktueller Megatrends”
zum Thema.
Dabei war Kristóf Lehmann von der Nationalbank im Gespräch mit:
- Zsolt Pintér, Direktor der Deutsche Bank Ungarns,
- András Balatoni, Direktor der Ungarischen Nationalbank,
- Michael Breme, Vorstandsvorsitzender AUDI Hungária Zrt.,
- Dr. Arne Gobert, Präsident DWC und Geschäftsführer DialogUngarn
Die Panelisten analysierten die Schwierigkeiten der europäischen Wirtschaft, insbesondere der deutschen Wirtschaft, die eng mit der ungarischen verbunden ist. Gerade von der Wirtschaftskrise von 2008 erholt, war die Wirtschaft mit Herausforderungen konfrontiert, die durch Covid-19, den russisch-ukrainischen Krieg und die Energiekrise verursacht wurden.
Das Gespräch kam immer wieder auf die Frage zurück: was wir in Europa tun können, um unseren Wettbewerbsvorteil wiederzuerlangen und welche Vorteile und Ressourcen wir dazu haben?
Zsolt Pintér, Direktor der Deutsche Bank Ungarns meinte, dass es in Europa noch Human- und Finanzkapital gibt, was man mobilisieren kann, und jetzt ist dafür die Zeit definitiv gekommen.
Laut Michael Breme muss Europa sich den Herausforderungen stellen, um auf die Veränderungen in der Welt zu reagieren, gut bewährte Systeme müssen neugedacht werden. Er forderte klare Rahmenbedingungen von den Regierungen und konstruktiven Wettbewerb mit den asiatischen Unternehmen.
András Balatoni, Direktor der Ungarischen Nationalbank fragte sich, ob angesichts der Trends und der Zyklizität auch zu prüfen sei, ob es sich um eine Krise oder lediglich um eine Konjunktur handelt.
Als Fazit hielt der Moderátor Kristóf Lehmann fest:
Die europäischen Ländern sollten sich auf die Gemeinsamkeiten und Stärken, Innovationen und neue Technologien konzentrieren um in den nächsten Jahren Wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Dr. Arne Gobert bedankte sich bei den Panelisten für die aktive Mitwirkung und bei dem Publikum für das zahlreiche Erscheinen, bevor bei einem Empfang Gelegenheit zum Austausch bestand.